| Pressetexte |

Annette Postel

Aktuelle Kritik: Annette Postel im Staufener Spiegelzelt
(Badische Zeitung, 24.10.2014)

Atemlos bei Henry Purcell

Annette Postel in Staufen  10-2014
Foto: Hans Jürgen Kugler

STAUFEN. "Ausziehn" – der Titel von Annette Postels neuem Programm, das im Rahmen der Staufener Kulturwoche zu sehen war, hört sich ausgesprochen vielversprechend an. Gut, "umziehen" wäre vielleicht passender gewesen – doch egal, ob im grasgrünen Glitzerfummel, in hauchdünnem Rot oder ganz profan im Bademantel – die Sängerin macht in jedem Outfit eine Super-Figur.

Obwohl die selbsternannte Liebesglücksfee gerade (mal wieder) verlassen wurde. Da hat doch in eigener Sache glatt der Zauberstab versagt – vermutlich, weil sein Verfallsdatum überschritten war. Ein neuer Märchenprinz ist weit und breit nicht in Sicht – nicht einmal Prinz William will was von ihr wissen, obwohl sie doch so wunderbare Prinzregententorte backen kann. Stattdessen hat sie Klaus Wowereit kennengelernt. Mhm.

Irgendetwas macht sie also definitiv verkehrt, die quirlige Sängerin, die auf der Bühne trillert, gurrt, jodelt, stottert, schimpft, pfälzische Witze erzählt und zum Steinerweichen in ihr Papiertaschentuch schnieft. Von wegen, die Brünetten bekommen die Kinder und die Blondinen die Männer. Ein fataler Irrtum. Deswegen meuchelt Annette Postel ihre Nebenbuhlerin mit Schokoladenkuchen und Tee – und den treulosen Liebhaber gleich mit.

Ein Glück, dass sie im Publikum einen neuen Traummann entdeckt – nein, nicht den Herrn in der ersten Reihe, der keine Krawatte trägt (und im Übrigen verheiratet ist). Sondern einen feurigen Latin-Lover, einen Don Juan. Da reicht ein einziges "Hola" – und schon wird sie hormonell labil. Für ihn ist sie bereit, auf sämtlichen Weinfesten zu schunkeln und sogar nach Sachsen zu ziehen.

Was der geschwätzige "Smutzeengel" Paparotto, der in Gestalt eines schwarzen Plüschvogels erscheint, überhaupt nicht gut findet. Single bleiben soll sie, die Liebesglücksfee – wo sie doch Stützstrümpfe im Flugzeug trägt. Da helfen nur noch Bachblüten-Tropfen. Es kann halt nicht jede eine feurige Carmen sein.

Annette Postel wirbelt durch ihr Programm – unterstützt von ihrem kongenialen Partner Klaus Webel am Klavier, dessen trockener Humor die Vorstellung bereichert. Ihre selbst verfassten schrägen Texte und die originellen Ideen, mit denen sie Opernarien und Ohrwürmer gleichermaßen aufpeppt, machen einfach Spaß – etwa, wenn sie bei Purcell so richtig atemlos wird. Und dazu diese Wahnsinns-Stimme, die sich mühelos von einer Oktave zur anderen bewegt. Kurzum: Das Temperamentsbündel Annette Postel zieht gesanglich und mimisch alle Register.

Deshalb ein kleiner Trost für diejenigen, die den Abend verpasst haben: Die NSA liefert bestimmt gern einen Mitschnitt.

* * *

Kritik zur Premiere im Tollhaus, Karlsruhe (02.11.2013):

Annette Postel Kritik Programm: Ausziehn

Höchst unterhaltsam
Was die mehrfach ausgezeichnete Sängerin und ihr Pianist Klaus Webel beim Zeltival ablieferten, hatte große Klasse.
Die Postel breitet den Zickenkrieg genüsslich aus… Immer lässt sie, teils auf durchgeknallten Umwegen, ihre Liebe zum Genre durchscheinen… Annette Postel überzeugte durch ihre großartige Stimme und ihr schauspielerisches Talent… Zehn Vorhänge! Bravissimo! Peter Bastian, BNN

„Wenn ich ein Tenor wär!“
Annette Postel beim Karlsruher Zeltival: Premiere ihres neuen Programms „sing oper stirb! – Operette sich, wer kann!“
Danke, Georg Kreisler! Der große Kabarettist war es, der Annette Postel zu Opernparodien riet… Die Postel babbelt pfälzisch, bringt die Konkurrentin (…) im Zickenkrieg zu Fall, gibt die Lispelmaus ebenso tragikomisch wie die dickbebrillte Carmen, (…) wirft Bonbons zum Knistern in die Menge und fordert das Publikum zum „euphorischen Keuchhusten“ auf… Hinreißendes Konzert … Das war große Klasse!
Die Rheinpfalz

Tastenhengst und Granatendiva zwischen allen Stühlen
Multikönnerin Annette Postel glänzt mit ihrer neuen Schow im ausverkauften Klag/ umwerfende opernparodien frenetisch gefeiert.
Das hat Klasse, wie dieses Tandem gängige Genre-Klischees durcheinanderwirbelt und erfrischend frech neu zusammenpuzzelt im Schaumbad tragikomischer Gefühle…
Annette Postel, deren phantastische Stimme mühelos-perfekt zwischen Opernparodie und Chanson changiert, die genüßlich überzeichnend und doch stilsicher als Grenzgängerin zwischen „großer“ und „kleiner“ Kunst wechselt. Berühmte Arien kleidet sie mit ungewöhnlichen Texten und Zitaten respektlos-liebevoll aus….
Ihre Arienzitate und Rollen sind, wenn auch wild gekreuzt, subtil und stimmig verknüpft und hochamüsant… … hinreißend… Koloraturschwanger und stilsicher…
Badisches Tagblatt, 29.3.2008

Annette Postel und Klaus Webel

Virtuosin und Vollblutkomödiantin
technisch brillante Sopranstimme… kabarettistisch umgedichteten Arien-Interpretationen ein absoluter Genuss… vielseitiges, espritgeladenes Programm… stimmliche Brillanz … schauspielerisches Vermögen … absolute Powerfrau… – in all ihren Rollen erlebten die Zuschauer den ganzen Abend lang begeisterndes, pralles Komödiantentum der Spitzenklasse… das ausgezeichnete pianistische Können des perfekten Begleiters … wie sich die beiden Künstler spritzig die Bälle zuspielten, war ein spezielles Gütezeichen. Den ganzen Abend lang packende Bühnenpräsenz.
BNN, Badische Neueste Nachrichten, 1.4.2008,
(ganze Kritik auf der Webseite als PDF)

Singen macht mich glücklich
Sehr blond, groß und gertenschlank, ist sie in vielen Rollen zuhause. Enorm wandlungsfähig und vielseitig … mit einer kristallklaren Sopranstimme von strahlender Leuchtkraft… Bogen mimisch und stimmlich reich an Tempiwechseln und Varianten.
Eins steht fest: die Dame gehört ins Rampenlicht. Ein großartiger Auftritt zur 300.Jubiläumsveranstaltung von „Kreuz und Quer“.
Die Rheinpfalz

Lachtränchen und Gänsehaut bei brillanter Chanteuse
...blieb dem Publikum im ausverkauften Zelt so manches Mal die Spucke weg ob der vokalen Kunst der offensiv aparten Blondine…Musik und Text gehen perfekte Symbiosen ein…buntes Panoptikum weiblicher Extreme zwischen Schwärmerei, wütendem Abschied, übertriebenem Aufdonnern, verhuschter Möchtegern-Carmen und kompromissloser Femme fatale…es gibt aber auch schlicht gänsehauttreibendes...
Andreas Jüttner, Badische Neueste Nachrichten, zu Zeltival, Karlsruhe

...sehr blond, sehr fragil, sehr stilvoll…klassischer Gesang in excelsis inklusive aller funkelnden Koloraturen, Skalenläufe und Triller…in der Sprechstimme leistet sie erstaunliches…eine der seltenen Autorenbegabungen…kitzelt den Verstand…Ein Vergnügen besonders für „Connaisseure“.
Reginald Dehoff, Rhein-Neckar-Zeitung, zu Chansonfestival Heidelberg

Zwischen Melancholie und Parodie
...künstlerische Persönlichkeit von unverwechselbarer Originalität…Ihr oft zitiertes komisches Talent bricht sich zwerchfellerschütternd Bahn…Eloquenz, sängerische Artistik, eine brillant choreographierte Körpersprache und Mimik eröffnen ihr tausend Spielwiesen….ununterbrochene Bühnenpräsenz…die Rachearie der „Königin der Nacht“ hat (…) gewiss seit Foster-Jenkins nicht wieder so die Lachmuskeln strapaziert.
Gertie Pohlit, Die Rheinpfalz, zu Landau, Altes Kaufhaus

Kleinkunsthoffnungen ganz groß
... das Chanson lebt!... Postel ist eine Circe…Verführerin... Hexenweib…die eigenen Texte haben es in sich!…charmant und nebenbei eine glänzende Entertainerin…mischt Humor mit beeindruckendem gesanglichem Farbenkonglomerat…die perfekte Opernparodistin per se… Sie gibt die Zicke, sehnsüchtige Nostalgikerin und spröde Anti-Carmen – und man frisst ihr aus der Hand…Die Diva-Eskapaden beherrscht die Nicht-Diva Annette Postel beispielhaft.…Fazit: Tosender Beifall, mehrere Zugaben und mehr von diesem Chansongefühl.
M. Haller-Reif, Badisches Tagblatt, zu Kleinkunstpreis Ba-Wü

Annette Postel am Klavier

Die Schöne oder das Biest
Annette Postel verkörpert ja nach Lust und Laune beides......Eine Diva betritt die Bühne: Annette Postel. Mal wirkt sie verrucht, mal verführerisch, mal zwerchfellerschütternd komisch. Bei all dem bewegt sich ihr Sopran in stimmlichen Kategorien, in denen sich Chanteusen sonst selten tummeln…„Eine souverän-damenhafte Parodistin, die alles hat, was eine Diseuse von Gnaden braucht“, hieß es in der Laudatio. Das Publikum stimmt mit donnerndem Beifall zu.
BNN, Badisches Neueste Nachrichten, zu Kleinkunstpreis Ba-Wü

Liebe zog sich wie ein roter Faden durchs Programm
...Annette Postel (...) faszinierte nicht nur durch ihre stimmliche Perfektion, auch ihre überwältigende Wandlungsfähigkeit riss den Zuhörerkreis zu Begeisterungsstürmen hin. Nahezu alle Lieder hat sie selbst getextet…Zwischen romantisch frivol, schwärmerisch und kritisch setzt sie sich betörend mit dem Wesen Mann auseinander…Ein unwahrscheinliches Energiebündel…Ein tosendes Publikum bedankte sich für anspruchsvolle, überzeugende Unterhaltung.
(HB, Holsteinischer Courier, zu Konzert im Kleinkummerfelder Kuhstall“)
Gesangliches Können und Komik hinreißend kombiniert
...eine wahrhafte Scheherazade des musikalischen Kabaretts…Ein himmlisches Wesen mit einer göttlichen Stimme, dem es ein höllisches Vergnügen bereitet, mit spärischen Klängen die Zuschauer um den Verstand zu singen... Annette Postel eroberte (...) mit ihrem vielseitigen gesanglichen Können, ihrem frischen Auftreten und ihrem unglaublichen Witz die uneingeschränkte Sympathie der Zuschauer... blond und gescheit und unverbesserlich komisch, herrlich albern und gut.
Debra Schröter, BT, Badisches Tagblatt, zu Scherzheimer Hoftheater

Eine Diva und ein Weibchen
Annette Postel ist auf der Bühne ein Biest. In ihrem Universum gibt es außer ihr nur Trabanten. Sie ist umwerfend komisch…ihre Musikalität ist außerordentlich…die Figur, die Postel auf die Bühne zaubert, hat so viele Tiefen und Untiefen, daß man nicht satt wird beim Erforschen…an Annette Postels Lippen hängt man und am Rest auch…wunderbar.
Wolfgang Jung, Mainpost, zu Bockshorn Würzburg

Eine schwache Männerfraktion
Highlight des Abends…in der (...) Chanteuse hat (Manes) Meckenstock ein wahres Ass im Ärmel. Annette Postel verknüpft erstklassigen Gesang mit komödiantischem Talent…bei ihr ist der Kontakt zum Publikum von der ersten Minute spürbar, kokett und dominant, verspielt und sexy…ein Augen- und Ohrenschmaus.
Peter Böttner, Neuß-Grevenbroicher Zeitung, zum Rhein. Landestheater

Der perfekte Mann heißt Knut
Die zum größten Teil selbst geschriebenen Chansons lebten nicht nur durch die herausragende Stimme der Sopranistin, sondern auch durch ihre traurigen, lustigen und manchmal derben Textpassagen, die zum Schmunzeln einluden und oftmals eine sehr skurrile Wendung nahmen…Mit ihrer wandelbaren Stimme, die von verrucht, warm und dunkel über schmeichelnd und mal näselnd bis zu hell, klar und rein reicht, verzauberte Annette Postel das Publikum schnell.
Christine Kissel, WT, Weilburger Tagblatt, zu Weilburger Schloßkonzerte

Von Liebe, Lust und Eifersucht
Ein exzelentes Vergnügen, wie es nicht alle Tage geboten wird…Augenweide und Ohrenschmaus zugleich…Annette Postel ist kess und spritzig, melancholisch und schrill, sie vereint komödiantisches Talent mit einer brillanten Stimme, die scheinbar mühelos funkelnde Koloraturen erklimmt…ein Klavier plus Pianist, ein Sessel und eine Flasche Sekt, mehr braucht sie nicht …köstlich spritzig die Parodie auf das aufziehbare Grammophon, bei dem die Nadel hakt…Höhepunkt des Abends: Carmen der dunklen Nacht…ein kabarettistisches Paradestück und umwerfend komisch.
Gabriele Hoffmann, Schwäbische Zeitung, zu Wolfegg

Blonde Verführung nimmt alle aufs Korn
Sie kann eine Diva sein (...) und das ist erst der Anfang, denn was wäre ein Multitalent, wie Annette Postel ohne die Fähigkeit, sich immer wieder zu verwandeln?…gleichfalls betörend, erotisch, aber auch abgrundtief häßlich kommt sie daher…Sie kann verführen, berühren und sich selbst herrlich auf die Schippe nehmen…läßt die Zuschauer auf der folgenden Achterbahn aus stimmlicher Brillanz, blondem, aber niemals seichtem Humor sowie sehenswerten schauspielerischen Einlagen niemals allein…Melange aus Kabarett, stimmgewaltigen Chansons und subtiler Comedy. Eindrucksvoll beweist die Chanteuse, daß sie die ihr verliehenen Auszeichnungen und Preise nicht umsonst erhalten hat.
Eschweiler Nachrichten, zu Talbahnhof Eschweiler

Göttlich…beherrscht ihr Handwerk mit solcher Bravour und Souverainität, dass man von der ersten bis zur letzten Minute ihrer ausgeklügelten Bühnenshow fasziniert und gefesselt ist.…erstaunliche Modulationsfähigkeit und musikalische Bandbreite…ausgelebtes komödiantisches Talent, umwerfend komische Mimik und Gestik und bestechend charmantes Entertainment.... Was Annette Postel an Opernparodie zu bieten hat, ist einfach traumhaft.
BNN

* * *

Was mich als Theatermensch bei SING OPER STIRB neben der obligatorischen musikalischen Güte vor allen Dingen begeistert hat, ist die gescheite Dramaturgie, das hohe Niveau der stets geschmackssicheren, pointierten Texte und die tolle Umsetzung dieses höchst vergnüglichen Bühnenprogramms. Da steht nicht nur eine Sängerin mit einer äußerst variablen Stimme auf der Bühne, sondern immer auch eine wunderbare Komödiantin mit stets souveränem Understatement, der auch Selbstironie nicht fremd ist.
Da wirkt nichts angestrengt gewollt, da will niemand um jeden Preis originell sein oder arg abgestandene Scherze aus dem Theaterleben zum Besten geben (wie einem das als Veranstalter in diesem Genre anderweitig leider oft begegnet). Nein - alles fügt sich völlig authentisch und organisch mit komödiantischem Witz und Intelligenz zu einem hinreißenden Bühnenprogramm, zu dem ich Dir nicht nur als Interpretin, sondern vor allen Dingen ausdrücklich auch als pfiffige Autorin und versierte Regisseurin, nur gratulieren kann.

Die „sauren Gurken“, die ich Vielem, was mir in diesem inflationären Genre so unterkommt, oft nur verleihen möchte, stehen bei Dir tat-sächlich nur auf der Catering-Liste und werden gottlob höchstpersönlich von Dir verspeist. Das ist auch gut so. Da bleibt mir nur, Dir du Deinem kongenialen Pianisten Klaus Webel für SING OPER STIRB drei Sterne zu vergeben mit dem Prädikat „Besonders humorvoll“.

Schön zu wissen, dass unser Publikum das auch so sieht: Von vielen konnte ich beim anschließenden Büffet auch nochmal im persönlichen Gespräch erfahren, dass sie von der Postel einfach nur begeistert sind. Und so freuen wir uns denn gemeinsam, was Du uns dem-nächst noch bescheren wirst. Wir sind wild entschlossen, in den nächsten Jahren alles von Dir im Rahmen der Festspiele abzufeiern und freuen uns schon auf das nächste Mal.

Für heute schöne Grüße von der Bergstraße

Klaus P. Becker

 

Leerpixel